Landwirtschaftliche Lohnunternehmen spielen eine essenzielle Rolle in der modernen Agrarwirtschaft. Sie übernehmen vielfältige Aufgaben – von der Bodenbearbeitung über die Ernte bis hin zum Transport. Auch außerhalb der Landwirtschaft stellen Lohnunternehmer mittlerweile zahlreiche Dienstleistungen zur Verfügung. Aufgrund der hohen Investitionen in Maschinen und der intensiven Nutzung stellen Lohnunternehmen jedoch eine besondere Herausforderung für Versicherer dar. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Versicherungen für landwirtschaftliche Lohnunternehmen und worauf es bei der Auswahl des richtigen Schutzes ankommt.

Gebäudeversicherung – Brandschutz wird ein Thema

Lohnunternehmen verfügen oft über eigene Maschinenhallen, Werkstätten und Bürogebäude. Besonders wichtig ist es, dass diese Gebäude korrekt versichert sind. Da viele Lohnunternehmen entweder eigenständig oder als separater Gewerbebetrieb innerhalb eines landwirtschaftlichen Unternehmens geführt werden, muss Folgendes genau geprüft werden.

Wem gehören die Gebäude? Welcher Unternehmensteil hat sie errichtet, der landwirtschaftliche Betrieb oder der Lohnbetrieb? Wenn man sich hier nicht mehr sicher ist, hilft ein Blick in den jeweiligen Jahresabschluss. Ist dies geklärt worden, ist es ganz einfach. Landwirtschaftliche Gebäude werden über den landwirtschaftlichen Tarif versichert und die Gebäude für das Lohnunternehmen über den entsprechenden Lohnunternehmertarif. Dieser ist in der Regel teurer, aber um im Schadensfall überhaupt einen vollen Anspruch zu haben, ist die richtige Einstufung Grundvoraussetzung. 

Brandschutz: Fast schon ein Muss für Werkstätten und Maschinenhallen

In Maschinenhallen stehen oft enorme Werte, die je nach Betriebsgröße und Maschinenausstattung schnell in den hohen einstelligen Millionenbereich gehen können. Da speziell Erntemaschinen wie Mähdrescher und Feldhäcksler ein erhöhtes Brandrisiko aufweisen, ist ein umfassender Brandschutz unerlässlich.

Moderne Branderkennungssysteme bieten hier einen wirksamen Schutz. Diese Systeme haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und sind mittlerweile bezahlbar und effektiv. Sie ermöglichen eine Früherkennung von Hitze- oder Rauchentwicklung, wodurch sich Brände in vielen Fällen verhindern oder in einem frühen Stadium bekämpfen lassen.

Aufgrund der zahlreichen und großen Schadensfälle in den letzten Jahren ist die Installation einer solchen Anlage mittlerweile Grundvoraussetzung, um überhaupt einen bezahlbaren Versicherungsschutz zu bekommen. 

Inventarversicherung – Löschsysteme wären eine Alternative

Der Maschinenbestand eines Lohnunternehmens unterscheidet sich deutlich von dem eines landwirtschaftlichen Betriebs. Die eingesetzten Maschinen werden häufiger und unter höheren Belastungen eingesetzt. Dazu kommt, dass Maschinen wie Mähdrescher, Feldhäcksler und Pressen ein höheres Brandrisiko tragen, insbesondere im Hochsommer bei großer Hitze. Diese alles führt dazu, dass die Versicherer Lohnunternehmen anders bewerten als den klassischen landwirtschaftlichen Betrieb. 

Die Prämiensätze, gerade für das Risiko von Feuer, sind deutlich höher als die für einen klassischen landwirtschaftlichen Betrieb. 

Aufgrund der enormen Schadenquoten in diesem Bereich zeichnen viele Versicherer nur noch mit Auflagen hinsichtlich des Brandschutzes, auch im Inventarbereich. So werden Löschsysteme auf den Maschinen immer wichtiger, um auch hier überhaupt noch einen bezahlbaren Versicherungsschutz zu bekommen.  

Versicherungsschutz für landwirtschaftliche Lohnunternehmen: Warum steigende Preise eine Überprüfung erfordern!

Die Preise für Betriebsmittel steigen unaufhaltsam. Ob Treibstoff, Ersatzteile oder Maschinen – landwirtschaftliche Lohnunternehmen spüren die Auswirkungen unmittelbar.

Doch neben den offensichtlichen wirtschaftlichen Herausforderungen gibt es eine oft unterschätzte Gefahr: die Unterversicherung. Wer seine Versicherungssummen nicht regelmäßig an die aktuellen Marktpreise anpasst, riskiert erhebliche finanzielle Verluste im Schadensfall.

Unterversicherung – Ein teures Risiko

Viele Unternehmen schließen eine Betriebsinhaltsversicherung oder Maschinenversicherung ab. Diese deckt Maschinen, Ersatzteile und Vorräte ab. Doch durch die aktuellen Preissteigerungen besteht das Risiko, dass die angegebenen Versicherungssummen zu niedrig sind. Die Folge: Bei einem Schadenfall wird nur ein Teil des tatsächlichen Wertes ersetzt.

Beispiel für Unterversicherung

Angenommen, ein Unternehmen hat eine Presse mit einer Versicherungssumme von 100.000 Euro mit in seine Inventarversicherung aufgenommen. Durch Preissteigerungen wären inzwischen aber 130.000 Euro notwendig, um eine vergleichbare neue Maschine zu kaufen. Wird die Presse durch ein Feuer zerstört, erstattet die Versicherung nur den anteiligen Betrag. Statt der notwendigen 130.000 Euro bekommt der Unternehmer also nur rund 77.000 Euro erstattet – und muss die Differenz aus eigener Tasche zahlen.

Wie können Sie sich absichern?

Um finanzielle Risiken zu minimieren, sollten Sie Ihre Versicherungspolicen regelmäßig überprüfen und anpassen.

  1. Bestandsaufnahme durchführen: Alle Maschinen, Ersatzteile und Gebäude neu bewerten und mit den aktuellen Marktpreisen vergleichen.
  2. Versicherungssummen aktualisieren: Die Versicherungssummen an die neuen Preise anpassen, um eine Unterversicherung zu vermeiden.
  3. Unterversicherungsverzicht prüfen: Manche Versicherungen bieten einen Unterversicherungsverzicht an. Dadurch wird im Schadensfall die volle Summe erstattet, auch wenn die Versicherungssumme nicht exakt den aktuellen Marktwerten entspricht.
  4. Versicherer kontaktieren: Mit dem Versicherungsberater sprechen, um sicherzustellen, dass der Schutz optimal an die aktuellen Bedürfnisse angepasst ist.
Fazit

Steigende Betriebskosten sind eine Herausforderung, die nicht nur die Preisgestaltung betrifft, sondern auch den Versicherungsschutz. Sie sollten daher regelmäßig überprüfen, ob ihre Versicherungen noch ausreichend sind. Eine frühzeitige Anpassung der Versicherungssummen kann im Ernstfall hohe finanzielle Verluste verhindern und die Existenz des Unternehmens sichern.

Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Versicherungsberater und lassen Sie Ihre Policen überprüfen. Ein wenig Aufwand heute kann Sie vor großen Problemen in der Zukunft bewahren!

Betriebshaftpflicht – Lücken vermeiden

Die Betriebshaftpflichtversicherung ist für Lohnunternehmen unverzichtbar, da sie vor finanziellen Schäden schützt, die durch Haftpflichtansprüche Dritter entstehen. Ein zentraler Faktor für den Versicherungsschutz ist dabei die Betriebsbeschreibung. Sie definiert, welche Tätigkeiten, Eigenschaften und Rechtsverhältnisse des Unternehmens versichert sind. Alles, was nicht ausdrücklich in der Betriebsbeschreibung angegeben wird, ist nicht automatisch gedeckt.

Lohnunternehmen können mit einer standardisierten Haftpflichtdeckung schnell an ihre Grenzen stoßen. Deshalb ist es entscheidend, die betrieblichen Risiken individuell und vollständig zu erfassen. Eine ungenaue oder unvollständige Betriebsbeschreibung kann dazu führen, dass Schäden nicht übernommen werden, weil die zugrunde liegenden Tätigkeiten bei Vertragsschluss nicht angegeben wurden.

Ein gewisser Schutz kann durch die Vorsorgeversicherung entstehen, die für nachträglich hinzugekommene Risiken eine temporäre Deckung bietet. Allerdings ist dieser Schutz nur eingeschränkt und an Bedingungen geknüpft. Der Versicherungsnehmer muss neue Risiken nachweisen und innerhalb einer bestimmten Frist dem Versicherer melden. Unterbleibt diese Meldung, entfällt der Versicherungsschutz rückwirkend, und die Beweislast liegt beim Unternehmer.

Daher sollte die Betriebsbeschreibung nicht nur zu Beginn eines Vertrags sorgfältig erstellt, sondern auch regelmäßig überprüft und aktualisiert werden. Veränderungen im Betrieb – wie neue Geschäftsfelder, Maschinen oder Dienstleistungen – müssen nachgetragen werden, um den Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten.

Ein weiterer Vorteil einer präzisen Betriebsbeschreibung liegt in der Preisfindung. Je detaillierter das Risiko erfasst wird, desto genauer kann der Versicherer die Prämie berechnen. Dadurch können unnötige Risikozuschläge vermieden und möglicherweise sogar Kosten gespart werden.

Zusammenfassend ist eine gut strukturierte und regelmäßig aktualisierte Betriebsbeschreibung essenziell für einen umfassenden Versicherungsschutz. Sie schützt das Unternehmen vor unerwarteten Lücken in der Haftpflichtdeckung, sorgt für eine transparente Risikobewertung und bildet die Grundlage für eine langfristige, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Versicherern.Einleitung

Rainer Liebich und Torsten Schröder gehen einen laendlichen Weg entlang.

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Rechtsschutzversicherung – Warum ist ein gewerblicher Rechtsschutz wichtig?

Jedes Unternehmen kann unerwartet in Rechtsstreitigkeiten verwickelt werden, z. B. durch:
Arbeitsrechtliche Konflikte (z. B. Kündigungsschutzklagen von Mitarbeitern)
Schadensersatzforderungen (z. B. nach Unfällen oder wirtschaftlichen Schäden)
Strafrechtliche Vorwürfe (z. B. bei Verstößen gegen Umwelt- oder Sicherheitsvorschriften)
Verwaltungsrechtliche Auseinandersetzungen (z. B. mit Ordnungsämtern)
Antidiskriminierungsfälle (z. B. Vorwürfe gegen das Unternehmen bei Bewerbungsprozessen)

Die Versicherung übernimmt die Kosten für Anwälte, Gerichtsverfahren und Gutachter, sofern der Fall im vereinbarten Leistungsumfang enthalten ist.

Welche Leistungen sind abgedeckt?

✔ Firmenrechtsschutz
✔ Arbeitgeberrechtsschutz
✔ Verkehrsrechtsschutz
✔ Strafrechtsschutz (auch für vorsätzliche Taten, falls vereinbart)
✔ Immobilien- und Vertragsrechtsschutz
✔ Steuerrechtsschutz & Sozialgerichtsrechtsschutz

Wichtig: Streitigkeiten im Handels-, Gesellschafts- oder Wettbewerbsrecht sowie vorsätzliche Straftaten mit rechtskräftiger Verurteilung sind in der Regel nicht versichert.

Beispiele aus der Praxis:
  1. Kündigungsschutzklage: Ein Arbeitnehmer klagt gegen eine betriebsbedingte Kündigung – die Firma muss hohe Anwaltskosten tragen.
  2. Schadensersatzforderung: Nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall eines Mitarbeiters muss das Unternehmen seine Ansprüche vor Gericht durchsetzen.
  3. Behördliche Auflagen: Ein Unternehmen wird wegen einer angeblich fehlenden Genehmigung zu einer Geldstrafe verurteilt – der Fall geht vor Gericht.

Tipp: Eine regelmäßige Überprüfung der Versicherungsbedingungen stellt sicher, dass das Unternehmen stets optimal abgesichert ist.

Spezial-Strafrechtsschutz für Gewerbetreibende – Ein Must-have!

Strafrechtliche Ermittlungen können auch gesetzestreue Unternehmen treffen. Ob berechtigt oder nicht – eine gute Verteidigung kostet schnell mehrere tausend Euro.

Mögliche Vorwürfe:
✔ Umweltverstöße (z. B. illegale Müllentsorgung)
✔ Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften (z. B. nach einem Arbeitsunfall)
✔ Korruptionsverdacht (z. B. Bestechung eines Beamten) 

Welche Kosten übernimmt die Versicherung?

✔ Anwalts- und Verteidigerkosten
✔ Sachverständigen- und Gutachterkosten
✔ Entschädigungen für Zeugen
✔ Strafkautionen (als zinsloses Darlehen)

Achtung: Der Versicherungsschutz gilt nur für berufsbezogene Vorwürfe. Schwere Straftaten wie Mord oder Steuerhinterziehung sind meist ausgeschlossen. Zudem müssen bei einer rechtskräftigen Verurteilung die Kosten teilweise zurückerstattet werden.

Beispiel aus der Praxis:

Nach einem Arbeitsunfall mit schweren Verletzungen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Geschäftsführer wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Fazit: Schutz vor finanziellen und rechtlichen Risiken

Unternehmen sollten sich gegen unerwartete Rechtsstreitigkeiten absichern, denn die Kosten für Anwälte, Gerichtsverfahren und Gutachter können existenzbedrohend sein. Besonders im Gewerbebereich sind Strafverfahren, Arbeitskonflikte und Verwaltungsstreitigkeiten keine Seltenheit.

Die Kombination aus gewerblichem Rechtsschutz und Spezial-Strafrechtsschutz stellt sicher, dass Unternehmen und ihre Führungskräfte im Ernstfall gut verteidigt sind – ohne finanzielle Einbußen oder langfristige Risiken.

Technische Versicherung für landwirtschaftliche Lohnunternehmen – Schutz für teure Maschinen

Die Maschinen eines landwirtschaftlichen Lohnunternehmens sind nicht nur essenziell für den Betrieb, sondern auch eine der größten Investitionen. Ein unvorhergesehener Schaden kann schnell hohe Kosten verursachen – sei es durch Feuer, Diebstahl, Bedienungsfehler oder mechanische Defekte. Eine technische Versicherung für fahrbare und transportable Maschinen schützt das Unternehmen vor erheblichen finanziellen Verlusten und sichert die Betriebsfähigkeit.

Welche Maschinen können versichert werden?

Die Maschinenversicherung ist besonders für Lohnunternehmen von Bedeutung, da sie eine breite Palette an Arbeitsgeräten absichert. Versichert werden können:

  • Selbstfahrende Arbeitsmaschinen wie Mähdrescher, Mähwerke oder Feldhäcksler 
  • Traktoren
  • Baumaschinen wie Bagger oder Radlader
  • Spezialgeräte wie Güllefässer, Ladewagen, Mähwerke oder Pflanzenschutzspritzen

Diese Versicherung deckt nicht nur den stationären Betrieb, sondern auch Schäden während des Transports oder der Nutzung auf fremden Flächen.

Welche Risiken und Schäden sind versichert?

Die Maschinenversicherung schützt gegen eine Vielzahl von Risiken, die im Lohnunternehmer-Alltag auftreten können. Dazu gehören:

Unfälle – z. B. Umstürzen von Maschinen während des Einsatzes
Bedienungsfehler und Fahrlässigkeit – Fehler durch den Fahrer oder Techniker
Feuer, Sturm und Blitzschlag – insbesondere für Maschinen mit hohem Brandrisiko
Diebstahl und Vandalismus – auch außerhalb des Betriebsstandorts
Motorschäden durch technische Defekte – z. B. Ölmangel oder Getriebeschäden
Transport- und Ladeunfälle – Schäden während der Fahrt oder beim Be- und Entladen

Nicht versichert sind in der Regel Verschleißschäden, da diese durch normale Nutzung entstehen. 

Warum ist eine Maschinenversicherung für Lohnunternehmen sinnvoll?

Lohnunternehmen arbeiten mit teuren, intensiv genutzten Maschinen, die hohen Belastungen ausgesetzt sind. Ein Schaden kann schnell sechsstellige Beträge erreichen – eine finanzielle Belastung, die ohne Versicherung existenzbedrohend sein kann. Vorteile der Maschinenversicherung:

Keine hohen Rückstellungen: Statt Kapital für mögliche Schäden zu binden, kann das Geld in neue Maschinen investiert werden.
Steuerliche Vorteile: Die Versicherungsprämien sind als Betriebsausgabe steuerlich absetzbar.
Betriebsfähigkeit sichern: Im Schadensfall schnelle Wiederherstellung oder Ersatzbeschaffung. 

 ✔ Zusatztipp: Mietkosten für Leihmaschinen im Schadensfall mit versichern. 

Wie wird die Versicherungssumme ermittelt?

Die Versicherungssumme wird in der Regel auf Basis des Neuwerts der Maschine festgelegt. Dazu gehören:

  • Kaufpreis der Maschine im Neuzustand
  • Bezugskosten wie Transport, Montage, Steuern oder Zölle
  • Zubehör und Anbauteile, die nachträglich erworben wurden

Es ist wichtig, eine realistische Versicherungssumme festzulegen, um Unterversicherung zu vermeiden. Gerade im Totalschadenfall kann eine falsche Versicherungssumme dazu führen, dass der vollständige Wert nicht ersetzt wird.

Schadensfall – wie wird entschädigt?

Im Schadensfall ersetzt der Versicherer:

  • Teilschäden: Reparaturkosten für Ersatzteile, Lohn, De- und Remontage sowie Transport
  • Totalschaden: Erstattung des Zeitwerts der Maschine vor Schadenseintritt abzüglich des Altmaterialwerts
  • Zusätzliche Kosten: z. B. Bergungskosten, Entsorgung oder Dekontamination

Ein vereinbarter Selbstbehalt reduziert die Versicherungsprämie, sollte aber nicht zu hoch gewählt werden, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.

Maßgeschneiderte Absicherung für Lohnunternehmen

Die technische Versicherung für Maschinen ist für landwirtschaftliche Lohnunternehmen ein unverzichtbarer Schutz. Sie sichert wertvolle Investitionen gegen unvorhersehbare Schäden ab und ermöglicht es dem Unternehmen, auch nach einem Schaden reibungslos weiterzuarbeiten.

Empfehlung: Jedes Lohnunternehmen sollte prüfen, ob es eine individuelle Maschinenversicherung benötigt und ob der gewählte Tarif alle relevanten Risiken abdeckt. Eine regelmäßige Aktualisierung der Versicherungssumme schützt vor Unterversicherung und unangenehmen Überraschungen im Schadensfall.

Kfz-Versicherung für Lohnunternehmen: Schutz für einen umfangreichen Fuhrpark

Lohnunternehmen sind stark auf ihre Fahrzeuge angewiesen – sei es für den Transport von Maschinen, für den Einsatz auf Feldern oder für den Straßentransport. Aufgrund der hohen Fahrleistung und der großen Anzahl an Fahrzeugen sind Kfz-Schäden keine Seltenheit. Eine maßgeschneiderte Kfz-Versicherung ist daher unverzichtbar, um hohe Reparaturkosten, Haftpflichtansprüche oder Ausfälle abzufedern.

Die richtige Kfz-Versicherung für Lohnunternehmen

Lohnunternehmen verfügen oft über einen großen Fuhrpark, der neben Traktoren und Erntemaschinen auch Transporter, Lkw und Spezialfahrzeuge umfasst. Die optimale Absicherung setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen:

  • Haftpflichtversicherung (gesetzlich vorgeschrieben) – Deckt Schäden ab, die durch das Fahrzeug an Dritten verursacht werden.
  • Teilkaskoversicherung – Schützt vor Risiken wie Diebstahl, Feuer, Glasbruch, Wildunfällen oder Naturereignissen wie Hagel und Überschwemmung.
  • Vollkaskoversicherung – Ersetzt Schäden am eigenen Fahrzeug, auch bei selbst verschuldeten Unfällen oder Vandalismus.

Für größere Betriebe kann sich eine Flottenversicherung lohnen, bei der alle Fahrzeuge über eine zentrale Police verwaltet werden. Diese ermöglicht meist bessere Konditionen und eine flexiblere Schadensfreiheitsrabatt-Regelung.

Leistungsstarke Zusatzbausteine für maximale Sicherheit

Neben den Grundversicherungen gibt es für Lohnunternehmen sinnvolle Zusatzleistungen, die den Schutz erweitern:

Grob fahrlässige Schäden mit versichern: Oft werden Unfälle durch kleine Unaufmerksamkeiten verursacht. Eine Klausel gegen grobe Fahrlässigkeit verhindert, dass der Versicherer Leistungen kürzt.
Eigenschadendeckung: Deckt Schäden, die durch eigene Fahrzeuge am eigenen Eigentum entstehen – zum Beispiel, wenn ein Traktor beim Rangieren gegen ein Firmengebäude fährt.
Neuwertentschädigung: Bei Totalschaden oder Diebstahl wird der volle Neupreis erstattet, anstatt nur den Zeitwert. In der Regel liegt sie zwischen sechs bis mitunter sogar 36 Monaten.

 ✔GAP-Deckung für Leasingfahrzeuge: Deckt die Differenz zwischen Wiederbeschaffungswert und Leasingrestwert ab, damit keine finanziellen Lücken entstehen.
BBB-Schäden (Brems-, Betriebs- und Bruchschäden): Versichert Schäden, die durch Brems- oder Bedienfehler entstehen, etwa ein beschädigter Hydraulikarm durch Überlastung.
Fahrerschutz: Sichert den Fahrer finanziell ab, falls er selbst einen Unfall verursacht und verletzt wird.

Typische Schadensfälle in der Praxis

Lohnunternehmen sind mit vielen potenziellen Risiken konfrontiert, die eine umfassende Absicherung erforderlich machen:

  • Unfälle im Straßenverkehr – Ein Fahrer kommt beim Glatteis ins Schleudern und verursacht einen Totalschaden am Firmenfahrzeug. Ohne Vollkasko bleibt das Unternehmen auf den Kosten sitzen.
  • Wildunfälle – Besonders in ländlichen Gebieten kommt es oft zu Kollisionen mit Wildtieren. Eine erweiterte Teilkasko kann hier auch Schäden durch Haus- oder Nutztiere absichern.
  • Diebstahl von Fahrzeugen – Ein abgestellter Lkw samt Ladung wird gestohlen. Die Teilkasko erstattet den Wiederbeschaffungswert.
  • Marderschäden und deren Folgekosten – Ein Marder zerbeißt Kühlwasserschläuche. Der Motor überhitzt und es entsteht ein teurer Folgeschaden. Mit einer erweiterten Versicherung sind auch diese Kosten abgedeckt.
  • Hagelschaden an Fahrzeugen – Ein schweres Unwetter hinterlässt Dellen auf mehreren Transportern des Betriebs. Ohne Teilkasko müssten die Reparaturkosten selbst getragen werden.
Individuelle Absicherung für jedes Lohnunternehmen

Lohnunternehmen benötigen eine maßgeschneiderte Kfz-Versicherung, die alle relevanten Risiken abdeckt – von selbst verschuldeten Unfällen über Diebstahl bis hin zu Wild- und Betriebsschäden. Durch die richtige Kombination aus Haftpflicht, Teil- und Vollkasko sowie sinnvollen Zusatzbausteinen lässt sich der Fuhrpark optimal absichern.

Gerade für größere Betriebe ist eine Flottenversicherung sinnvoll, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und bessere Konditionen zu erhalten. Wer seinen Versicherungsschutz regelmäßig überprüft und an den aktuellen Fuhrpark anpasst, kann teure Lücken vermeiden und das Unternehmen vor unerwarteten finanziellen Belastungen schützen.

Torsten Kaiser-Schröder

Torsten Kaiser-Schröder bringt über 20 Jahre Erfahrung als Versicherungsmakler für landwirtschaftliche Familienbetriebe mit. Jahrgang 1970, aufgewachsen auf einem Bauernhof mit 200 Zuchtsauen und 75 ha Ackerland, hat er als Diplom-Agraringenieur und zertifizierter Risikomanager (TÜV Nord CERT GmbH) eine tiefe Verbundenheit zur Landwirtschaft. Als Experte für Generationenberatung und Firmenkundenversicherung nutzt er sein umfangreiches Wissen, um landwirtschaftliche Betriebe umfassend abzusichern und bei wichtigen Entscheidungen zu unterstützen.

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